"In Thüringen leben am wenigsten Menschen mit Migrationshintergrund"

"In Thüringen lebt bundesweit der geringste Anteil an Menschen mit ausländischen Wurzeln", berichtete die Thüringer Allgemeine am 1. August 2017. Die Meldung ging in der Ferienzeit unter - daher nochmals zu den Fakten.

Die Thüringer Allgemeine berichtete weiter: Nur "131.000 der rund 2,17 Millionen Einwohner hatten 2016 einen Migrationshintergrund, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden [...] mitteilte. Das entspricht einer Quote von 6 Prozent." Damit hat Thüringen den geringsten Anteil bundesweit. "Bereits drei Jahre zuvor war Thüringen das Land mit den wenigsten Einwohnern mit ausländischen Wurzeln", berichtet TA weiter. Ältere Zahlen für die neuen Bundesländer im DDR-Gebiet liegen nicht vor. Man sollte sich vergegenwärtigen, daß das gesamte DDR-Gebiet ungefähr mit dem größten westdeutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen vergleichbar ist, das knapp 18 Millionen Einwohner zählt (soviele wie die DDR in den fünfziger Jahren). In NRW leben die meisten Menschen mit Migrationshintergrund: fast 4,9 Millionen. "Migrationshintergrund", ein Begriff aus der Statistik, sollte nicht verwechselt werden mit "Ausländer". Bundesweit sind nur 48 Prozent der Bevölkerung mit "Migrationshintergrund" Ausländer, 52 Prozent sind Deutsche (zu 42 Prozent sogar mit deutscher Staatsangehörigkeit seit Geburt). Als jemand mit "Migrationshintergrund" gilt man, wenn mindestens ein Elternteil ausländisch, eingebürgert oder (Spät-)Aussiedler ist. Siehe Pressemitteilung des Statistischen Bundesamt (PDF)