MigraNetz Thüringen ist schockiert und ensetzt über den rassistischen Übergriff von Erfurt

Das Landesnetzwerk der Migrant*innenorganisationen - MigraNetz Thüringen ist schockiert und entsetzt über den rechtsextremen und rassistischen Übergriff durch einen rassistischen Straftäter auf einen jungen Mann im Erfurter ÖPNV in der Nacht des 23. April 2021. Ein 17-jähriger Syrer wurde von einem rechtsextremen Straftäter in einer Straßenbahn mehrmals brutal gegen den Kopf getreten sowie rassistisch beschimpft und bespuckt.

Laut Polizeiaussage ist der Täter bereits für Drogenkonsum sowie wegen Eigentums- und Gewaltdelikten bekannt. Ähnliche Aussagen wurden bereits nach den Terroranschlägen von Hanau verlauten lassen. Diese rassistischen Übergriffe sind nicht als Einzeltaten zu betrachten und in keinster Weise verharmlosen. Eine strategische Bekämpfung des Rassismus muss endlich den Worten folgen, es genügt nicht, derlei Taten zu verurteilen. Die Politiker*innen und die Sicherheitsbehörden müssen das tatsächliche Ausmaß der Gefahr für das Leben und die körperliche Integrität der Migrant*innen erkennen und konsequent dagegen vorgehen. Die Täter dürfen nicht ungestraft davonkommen und weiterhin auf freiem Fuße eine Bedrohung für alle Bürger*innen darstellen.


MigraNetz Thüringen fordert die Landesregierung sowie die Stadt Erfurt dazu auf, sich offensiv mit dem vorherrschenden institutionellen und strukturellen Rassismus auseinanderzusetzen, konsequent dagegen anzugehen und einen Fahrplan für die endgültige Bekämpfung von Rassismus zu entwickeln.


Es ist unsere Pflicht, derartige Vorfälle nicht schweigend hinzunehmen, sondern unsere Demokratie und Gesellschaft zu schützen und uns mit aller Entschlossenheit gegen Rassismus und gegen jede Form von Hass und Gewalt entgegenzustellen. Diese Entschlossenheit fordert MigraNetz auch von der Bundes- und Landespolitik.