Seelsorgerliche Angebote in Thüringen

Wenn Menschen ihre Heimat verlassen und Perspektiven in einem anderen Land suchen, liegen Ängste und Hoffnungen, Verzweiflung und Zuversicht oft sehr nahe beieinander. Erst recht gilt dies für jene, die vor Verfolgung, Kriegen und anderen Katastrophen fliehen. Die besonderen Herausforderungen, die mit der Entwurzelung im Herkunftsland, mit seelischen Verwundungen und Traumatisierungen verbunden sind, belasten das Leben der Geflüchteten im Aufnahmeland. Im Leben eines jeden Menschen kann es ganz plötzlich zu Situationen von Bedrängnis, Not und großer Trauer kommen. Dies sind jene Momente, in denen die Seele Trost sucht. Wenn man Freunde und Familie hat, dann wendet man sich an bestimmten Punkten an diese Vertrauten. Die Geflüchteten haben aber diese engen Beziehungen nicht und darüber hinaus gibt es Dinge, die sie nicht mit ihren Vertrauten besprechen wollen und können. In bestimmten Situationen ist es hilfreicher, mit einem fremden Blick darauf zu schauen, um sich im Kopf nochmal neu zu sortieren.

Religiöser, seelsorglicher Beistand kann dabei helfen, den Tod von Angehörigen, die Entwurzelung aus dem Heimatland, die Erinnerung an Krieg und Gewalt oder eine nicht vollzogene Familienzusammenführung zu verarbeiten. Aus diesem Grund möchten wir ein Angebot interreligöser Seelsorge in der Thüringer Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl und in anderen Gemeinschaftsunterkünfte etablieren.